Aufbereitung debitorischer Kreditoren
Kreditorische Debitoren sind Kunden, gegenüber denen man als Unternehmen nicht wie üblich eine Forderung hat, sondern eine Verbindlichkeit - das wird vor allem ausgelöst bei Warenrücksendung, Stornos, Gutschriften etc.
Weitere Bezeichnung für diese Thematik
Wechselsammelkonten - Weil aus dem Sammelkonto Forderungen, einige Kundenkonten auf die andere Seite zu den Kreditoren müssen.
Manche unserer Kunden haben ein Guthaben, daher haben wir gegenüber Ihnen keine Forderung (wie üblich), sondern eine Verbindlichkeit
Bei manchen Lieferanten haben wir ein Guthaben, daher haben wir gegenüber Ihnen keine Verbindlichkeit (wie üblich), sondern eine Forderung.
Behandlung debitorischer Kreditoren (vica versa)
erfolgt im result Schema, da für die Behandlung die Salden pro Periode und Debitor / Kreditor benötigt werden
jedes Sammelkonto wird in zwei Sammelkonten aufgesplittet - jeweils in das Konto mit den Nebenbuchkonten mit Soll Saldo und denen mit Haben Saldo
Vorher
Sammelkonto | Nebenbuchkonten |
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Konto 1400 Forderungen aus L+L Debitoren haben normalerweise Soll Salden (= postiv) |
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Konto 1600 Verbindlichkeiten aus L+L Kreditoren haben normalerweise Haben Salden (= negativ) |
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Nachher
Sammelkonto | Nebenbuchkonten |
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Konto 1400_S Forderungen aus L+L |
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Konto 1400_H Forderungen aus L+ |
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Konto 1600_H Verbindlichkeiten aus L+L |
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Konto 1600_S Verbindlichkeiten aus L+L |
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Validierung
Die Summen- und Saldenliste mit angepassten Sammelkonten muss wie vorher auf null aufgehen.
Lösungsmethode A - systemweite Lösung im Buchungsjournal
Konzept
schon im Buchungsjournal werden die Sammelkonten entfernt und die Einzelkonten aufgenommen - das System verhält sich ab dann so, als hätte es Sammelkonten nie gegeben
Umsetzung
alle Buchungen im Buchungsjournal auf den Sammelkonten werden gelöscht
die Debitoren / Kreditorenkonten werden zum Typ Bilanz gemacht
in der Bilanz werden die einzelnen Debitoren / Kreditorenkonten wie andere Konten auch als Wechelkonto behandelt oder nicht
Ergebnis
alle Aggregationsvarianten arbeiten automatisch mit den Einzelkonten und zeigen keine Sammelkonten mehr
in allen Bilanzarten (ggf. auch Bilanzen pro Kostendimension) sind die Einzelkonten ausgewiesen
alle Drilldowns zeigen korrekte Werte, da die Ursprungsdaten passend sind
alle Kontobewegungen bleiben korrekt - ein Folgesystem kann daher sowohl die Endsalden pro Konto oder die Bewegungen pro Konto importieren, beides führt zum korrekten Ergebnis
Nebenwirkungen
die Bilanz wird ggf. sehr viel länger durch die vielen weiteren Konten
die Konten müssen in der Bilanz selbst gruppiert werden, um einen gruppierten Ausweis zu erhalten
Lösungsmethode B - Duplizierung jedes Sammelkontos in die S/H Variante
Konzept
jedes Sammelkonto wird verdoppelt - in die Variante _S für alle Unterkonten mit Soll Saldo und die Variante _H für alle Unterkonten mit Haben Saldo
die Unterkonten wechseln von Periode zu Periode zwischen der _S und der _H Variante des Sammelkonto, passend zu ihrem jeweiligen Saldo
die Umsetzung erfolgt nur in der aggregieren Faktentabelle der FiBu (wo fertige Salden zur Unterscheidung vorliegen
Umsetzung
alle Buchungen im Buchungsjournal auf den Sammelkonten werden gelöscht
in der Dimension Konten werden alle Sammelkonten verdoppelt in die _S und _H Variante
die aggregierten Buchungen auf den Unterkonten werden pro Periode, Sammelkonto und Sammelkonto aggriert und neu in das Buchungsjournal eingefügt auf dem _S und _H Konto
Ergebnis
die Endsalden pro Konto stimmen und können importiert werden von Folgesystemen, welche mit Endsaldoimport arbeiten
die Bewegungen auf den Konten stimmen in Summe, führen aber beim Import der reinen Bewegungswerte zu falschen Endsalden auf den Sammelkonten (die Ausbuchung fehlt immer beim Seitenwechsel)
Drilldowns auf das Buchungsjournal funktioneren nicht von den Sammelkonten, da das Buchungsjournal die neuen Sammelkonten nicht kennt
Variante
die Bewegungen werden via Rückrechnung künstlich erzeugt und stimmen dann als Summenwert, erlauben aber weiterhin nicht den korrekten Drilldown